Im Interview: José Alejandro Cruces Zabala, Vereinsteam: Goldfingers Ultimate Club e.V.
In welchem Team spielst du und wie habt Ihr Euch vorbereitet?
Ich spiele mit dem venezuelanischen Mixed Team. Wir hatten leider keine Gelegenheit, uns als Team richtig einzuspielen, weil unsere Spieler in der ganzen Welt verteilt leben (von Südamerika über Deutschland bis China). Wir haben fast wöchentliche Skype-Treffen mit den Spielertrainern und allen Spielern. Wir haben unsere Taktiken in ein digitales Playbook hochgeladen und dies mit dem Team geteilt. Darauf richten wir dann unser Training bei unseren Vereinsmannschaften aus – mehr können wir uns aufgrund der wirtschaftlichen Lage in Venezuela leider nicht leisten.
Wirkt sich die politische und wirtschaftliche Situation in deinem Heimatland auf euer Team für Royan aus?
Ich glaube, ja. Wir haben überlegt, ob es überhaupt eine gute Idee ist, die Beach-WM zu spielen. Wir sind zu dem Entschluss gekommen teilzunehmen und das Großereignis als Bühne zu nutzen, um über die Situation in Venezuela zu sprechen. Mental ist es auch schwierig, aber wir konzentrieren uns darauf, unserem Land ein bisschen Glück zu bringen. Insgesamt war es ein harter und komplizierter Weg zu den Weltmeisterschaften. So haben wir als Team zwei unserer Spielerinnen, die nicht genug Geld haben, finanziell unterstützt, um Ihnen die Teilnahme zu ermöglichen.
Das Leben ist nicht einfach dort und ich bin in der glücklichen Situation, momentan in einem anderen Land leben zu können. Aber unsere Familien sind in der Heimat und unsere Gedanken sind bei ihnen. Ein guter Freund von mir beschrieb die Verhältnisse ziemlich treffend “In Venezuela sind alle auf eine Art Gefangene”.
Was sind deine Ziele für die WM?
In der Vergangenheit haben venezuelanische Nationalteams nicht mit besonders hohem Spirit geglänzt. Dies möchten wir nun ändern. Sportlich wäre es ein großer Erfolg, in die Top 16 zu kommen.
Vielen Dank für das Interview und Viel Erfolg bei der WM wünscht der BBFV!